Von der Möglichkeit, einen Zweigverein zu bilden, machte die Gesellschaft erstmals 1858 Gebrauch. Sie gründete den Singverein als Zweigverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und schuf damit eine bis heute optimal bewährte Organisationsform für ihre chorischen Aktivitäten. Ausschlaggebend für die Vereinsgründung war die Einsicht, dass Sängerinnen und Sänger, die nicht für ihre Leistung bezahlt werden und nicht durch Dienstverträge gebunden werden können, am besten durch den freiwilligen Zusammenschluss in einem von ihnen selbst mitgetragenen Verein zu motivieren sind. Auf dieser Basis hat sich der Singverein – als Amateurchor – zu einem der weltbesten Chöre entwickelt. Als Hauptzweck dieses Zweigvereins nennen die Statuten „die unentgeltliche Mitwirkung bei dem vom Verein veranstalteten Aufführungen und den dazugehörigen Proben“.