Das Notenstechen
Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
In eine durch entsprechende Legierung gehärtete Zinnplatte ritzt der Notenstecher Notenlinien, Taktstriche, Notenhälse, Bindebogen und andere lineare Details des Notenbildes, während er Notenköpfe, Notenschlüssel, Vorzeichen und dergleichen mit Stempel einschlägt. Korrekturen sind möglich, indem die durch das Einschlagen oder Einritzen entstandene Vertiefung von der Rückseite wieder ausgeklopft wird. Jede Platte ist eine Notenseite. Wie beim Kupferstich wird auch beim Notenstich die Platte eingeschwärzt und danach wieder gesäubert. Die in den Vertiefungen verbliebene Farbe wird mit einer Presse auf Papier übertragen. Der Notenstecher fertigt von einer fertigen Platte erst einmal einen Probeabzug an, der kontrolliert und korrigiert wird. Nach der Ausführung der allfälligen Korrekturen kann die Platte zum Druck verwendet werden.
Otto Biba