Seit Beethoven 1826 Musikvereins-Ehrenmitglied wurde, wird sie an herausragende Persönlichkeiten des Musiklebens, an Komponisten, Dirigenten und Solisten verliehen. Dass ein Intendant in dieser Form geehrt wurde, geschah zuletzt vor 130 Jahren. Diese Auszeichnung, so Johannes Stockert, ist daher auch im Licht der Musikvereinsgeschichte „etwas ganz Herausragendes“: Zeichen der Anerkennung und des Dankes für eine ganze, höchst erfolgreiche Ära, die Thomas Angyan im Musikverein geprägt hat. Der Geehrte stellte seiner Rede – wie zuvor schon Musikvereinspräsident Stockert – Worte des Gedenkens und des Appells zum Krieg in der Ukraine voran. „Die Wunden, die dieser sinnlose Krieg weit über die Ukraine hinaus schlägt, werden – auch in der Kultur – noch viele Jahre nicht heilen“, so Thomas Angyan. Umso wichtiger sei es, „zu differenzieren und nicht alle russischen Künstler und Künstlerinnen oder gar die gesamte russische Kultur zu verdammen“, sagte er und zitierte mit ihm befreundete Künstler aus Russland mit ihren Protestnoten. Nur kurz skizzieren wollte Angyan die wichtigsten Stationen seiner Tätigkeit für den Musikverein. „Diese Auszeichnung“, so Thomas Angyan in seinen Dankesworten, „möchte ich auch mit meiner Frau Evi teilen, die einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg meiner langjährigen Intendanz hat! Danken möchte ich aber auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in all den Jahren mit mir immer an einem Strang gezogen haben.“ Der herzliche Applaus für das jüngste Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien kam an diesem Abend von Direktion, Senat und dem jetzigen Musikvereinsintendanten Dr. Stephan Pauly, aber selbstverständlich auch von prominenten Festgästen wie Altbundespräsident Heinz Fischer.