Sagenhafte 644
„Die Zahlen“. Seit Monaten hat uns Corona darauf getrimmt, an nichts anderes als das Pandemie-Barometer zu denken, wenn von „den Zahlen“ die Rede ist. „Die Zahlen“ gehen rauf, „die Zahlen“ gehen runter ... Genug davon! Hier soll eine Zahl stehen, die nichts als freudiges Erstaunen auslöst. 644. Sage und schreibe so viele Konzerte hat Dietmar Katinger als Bass im Singverein gesungen: das erste im September 1989 – Brittens „War Requiem“ – die vorläufig letzten, Numero 642, 643 und 644, im Oktober 2020, wieder im Großen Musikvereinssaal, mit Haydns „Schöpfung“. Auch wenn es unmöglich, ja vielleicht unstatthaft ist, in diesem Ensemble der Enthusiasten eine Art Ranking vorzunehmen, so kann man’s hier doch wagen (und niemand, aber wirklich niemand im Chor würde widersprechen): Der Dietmar ist im Singverein einer der Leidenschaftlichsten, Engagiertesten und Besten.
Erwiesen negativ für all das Positive
Beleg für These Nummer 3: Dietmar Katinger trat als Solist aus dem Chor unter Kapazitäten wie Mariss Jansons auf. Beleg für These Nummer 2: Er engagiert sich seit 2002 als gewähltes Mitglied im Leitungsgremium des Chors. In diesem ehrenamtlich agierenden Spitzenteam ist er für die Finanzen zuständig – und für so manches andere mehr. Zuletzt wirkte er dabei mit, dass der Singverein mit einem vorbildlichen Corona-Präventionskonzept in die Saison starten konnte. Screenings wurden perfekt organisiert, Gurgel-Sets direkt von Polymun für den Chor beschafft. So trat der Singverein erwiesen negativ aufs Podium, um sich all dem Positiven hinzugeben, für das er leibt und lebt. Womit wir bei der Leidenschaft wären.