Sinnliches Ausloten
Das, was sich vor den Zuhörenden als ein Ganzes präsentiert, versteht der Komponist und Interpret selbst übrigens als ein sinnliches Ausloten. Als etwas, das sich den vielfältigsten Einflüssen, der Volksmusik, der sakralen, barocken, klassischen und modernen Musik, dem Jazz, der experimentellen und elektronischen Musik öffnet. Und außerdem mit den Grenzen der Instrumente spielt. „Was geht noch?“, ist dabei Zöchbauers ständige Frage. Somit ist sein Album ein Erkunden, ein intuitives und improvisatorisches Suchen und Forschen, das erst später in Form gegossen wird. Am Anfang eines Stückes sei da ein Wort, erzählt mir Simon Zöchbauer. Eine Stimmung, ein Gefühl, eine Geschichte als Grundidee einer Komposition, die er als Skizze zu Papier bringe. Farbig, mit Buntstiften. Dazu kämen dann Stimmungen, Entwicklungen. Das bunte Bild, das auf diese Weise entsteht, werde anschließend nach und nach angefüllt mit musikalischem Material. Erst nach dieser kreativen, spontanen und intuitiven Vorarbeit gehe es an die eigentliche Kompositionsarbeit am Computer. Simon Zöchbauer betont immer wieder das Intuitive an seinem Schaffensprozess, es gehe ihm um Gefühl, nicht um Ratio. Aber natürlich liegt seinem Tun eine langjährige Auseinandersetzung mit traditioneller Musikproduktion und Wissen um Kompositionstechniken zugrunde.