Sie sind einander ähnlich, als Brüder – und doch so verschieden.
Bernhard: Schon von unserem Werdegang. Wilfried hat in Salzburg und Wien studiert und ist danach sofort zu den Wiener Philharmonikern gekommen, mit 23. Ich habe bei Heinrich Schiff studiert, bin mit ihm nach Wien übersiedelt und habe zehn Jahre Kammermusik gemacht und Festivals und Ensembles gegründet. Eine sehr, sehr schöne Zeit. Erst dann bin ich ins Orchester gekommen.
Wilfried: Julian ist wieder einen ganz anderen Weg gegangen.
Julian: Ich wollte mit 16 eigentlich mit der Klassik aufhören. Damals habe ich E-Bass und Keyboard in Metal- und Rock-Bands gespielt und wollte Automechaniker werden oder Philosophie studieren. Aber die Freundschaft mit einem Pianisten hat mich zur Klassik zurückgeführt. Wir haben gemeinsam Carmina Burana gespielt, beim Musikfest des Musikgymnasiums Neustiftgasse.
Bernhard: Das war doch im Musikverein, oder?
Julian: Genau! Da stand ich im Goldenen Saal und dachte: Ich brauch das. Die Musik, die Bühne, diese Euphorie, die Gemeinschaft mit den anderen Musikern und mit dem Publikum. Das war der Moment, wo mir das Leben gesagt hat: Hej, jetzt oder nie!
Wilfried: Autos haben mich auch fasziniert. Aber mein Vater hat gemeint – Autos, ja, aber erst nach dem Üben! Er hat von einer Amerika-Tournee CDs mitgebracht, die es bei uns nicht gab. Da war eine von dem Trompeter Wynton Marsalis, die mich total fasziniert hat. Also, Trompete hätte ich auch gern gespielt.
Bernhard: Bei den Autos ging es dir vor allem um die technische Perfektion. Du hast, kann ich mich erinnern, einen Ferrari F40 1:1 aufgezeichnet.