Atlas eines neugierigen Musikers
Loibner, aus der Steiermark stammend, lernte Klavier, Gitarre und Posaune und studierte in Graz klassische Komposition, Jazzkomposition sowie Orchester- und Chordirigieren, hängte aber irgendwann diese klassischen Studien an den Nagel, um sich jenseits des vorgegebenen Kanons der Drehleier, die er als junger Mann für sich entdeckt hatte, zu widmen und andere musikalische Welten zu bereisen und auszuloten. Seine weiten Ausflüge führten ihn in die barocke Welt der Originalkompositionen für Drehleier, in die alpenländische Volksmusik, in die europäischen Volksmusiken, in die sogenannte Weltmusik, in den Jazz und die Elektronik. Sich anfangs autodidaktisch in dem Spiel des raren Instruments bildend, später als Schüler der wenigen namhaften Meister der Drehleier, entwickelte er sich zu einem Virtuosen seines Fachs. In vielen musikalischen Welten beheimatet, versteht er es nun wie kaum ein anderer, dieses mit einer Kurbel angetriebene Streichinstrument samt Bordunsaiten und Schnarrsteg vielfältig einzusetzen und seine eigene Musik auf harmonische Weise mit den unterschiedlichen Musikstilen zu verbinden, als ob sie eins wären. Die Presse nennt seine Spielweise „expressiv“; gleichzeitig ist sie intim und zart. Er hat ein Gefühl für Zwischentöne, musikalische wie menschliche, und stellt sich stets auf sein Gegenüber ein.