Vom Wunderkind zum Mystiker
Alexander Skrjabin
Der Komponist und Visionär Alexander Skrjabin hat in der Musikwelt einen geheimnisumwitterten Namen und ist stets eine etwas rätselhafte Erscheinung geblieben. Dass Jewgenij Kissin am 12. März – neben Werken von Chopin, Schumann und Debussy – auch Skrjabins Sonate op. 30 interpretiert, ist Anlass, den Tonmystiker und Synästhetiker etwas genauer in den Blick zu nehmen.
Es gibt Künstlerbiographien, deren beschaulicher Verlauf in nichts darauf schließen ließe, welch explosive Gestaltungskraft sich aus ihnen entfaltet hat – und umgekehrt bergen Abenteuer im Lebenslauf noch lange keine Garantie für aufregende und herausragende Kunstwerke: Nicht jeder bringt es vom politischen Aufrührer zum ästhetischen Revolutionär und webt dabei Lebensstürme im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn so mit dem eigenen Schaffen ineinander, wie das einer Figur wie etwa Richard Wagner gelang – oder vielmehr auch: widerfuhr.
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