Beethoven – der „ironische Deutsche"
Andris Nelsons setzt seinen BeethovenZyklus am Pult der Wiener Philharmoniker mit den Symphonien Nummer eins und zwei fort – mit zwei Werken voller Ironie, wie Georg Albrecht Eckle darlegt.
Nein, Thomas Mann gilt doch traditionell als der „ironische Deutsche“, der „die gemeine Deutlichkeit der Dinge“, um auch noch Schiller zu bemühen, hinter sich lässt. Beethoven aber ist es, der dieselbe musikalisch verlässt, in- dem er die Musik gleichsam mit dem doppelten Bo- den versieht, den sonst nur die Sprache ermöglicht: „Er zwingt die Musik zum Sprechen“, sagt Adorno einmal so schön, zwingt sie durch „Nichtbuchstäblichkeit“ zur Bedeutung: „Nichts ist unmittelbar so, wie es klingt“, das kompositorische Verfahren damit dialektisch.
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