Quartettgespräch
Beethoven, Mendelssohn und Schumann
Zwei Wiener Quartettprogramme konfrontieren uns in Satz und Gegensatz mit der romantischen Verwandlung der klassischen Quartettsprache, die – wie von keinem sonst – von Beethoven bestimmt war. Kein Takt nach ihm kann im Quartett an ihm vorbei.
Im Bann Beethovens begegnen einander Mendelssohn und Schumann: Das frühe a-Moll-Quartett op. 13 (1827) des Ersteren spricht im Programm des Küchl-Quartetts gleichsam mit dem Quartett in a-Moll op. 41/1 (1842) des Letzteren; und im Programm des Artis-Quartetts steht das ebenso frühe Es-Dur-Quartett op. 12 (1829) von Mendelssohn einem Monument gegenüber: Beethovens großem spätem a-Moll-Werk op. 132 vom Sommer 1825, das ins Bewusstsein eines jeden als summum opus eingegraben ist, nicht zuletzt des privaten Konnexes wegen, der sich um seinen Mittelsatz rankt: dem ausdrücklich vom Meister so genannten „Heiligen Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart“.
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