Schier endloses Legato
Was den Klang des Eggner Trios so unverwechselbar macht, ist ein schier endloses Legato, das nicht nur Töne miteinander verbindet, sondern auch ein Instrument mit dem anderen. Nahtlos lösen die Stimmen einander ab, setzen Spannungsbögen fort, heben sich ab, fügen sich wieder ein, stehen einander gegenüber oder verschmelzen miteinander. Keine strebt die Herrschaft an, keine macht sich wichtig, keine versucht die, die sie ablöst, an Lautstärke zu übertreffen – höchstens an Schönheit. Das macht Mikrobewegungen und feinste Differenzierung. Die Wirkung auf den Zuschauer ist: fesselnd.
Georg: Je mehr man als Vorstellung die menschliche Stimme hat, desto natürlicher der Klang. Die Stimme ist das Urinstrument.
Christoph: Ein Streichinstrument geht ganz anders an eine Phrase heran als das Klavier.
Georg: Die Pianisten der alten Schule haben so ein extremes Legato drauf, dass sogar das Klavier singt.
Christoph: Als Pianist ist man ständig in Konkurrenz zu den Streichern – man will es ja noch schöner machen.
Florian: Ich würde dafür gern so schnelle kurze Noten spielen können wie du.
Christoph: Juris Legato-Ideal ging so weit, dass er mir gezeigt hat, wie man am Klavier, wie auf der Geige, mit dem Handgelenk einen Aufstrich macht.
Florian: Und wir haben alles mitgekriegt, wir sind ja nicht inzwischen einen Kaffee trinken gegangen.