Die Klaviertrios Ludwig van Beethovens sind im Jännerprogramm des Musikvereins prominent vertreten: an zwei Abenden im Großen Musikvereinssaal mit Daniel Barenboim (Klavier), seinem Sohn Michael (Violine) und Kian Soltani (Violoncello). Auch das Altenberg Trio, im Musikverein von Haus aus Repräsentant des Genres, spielt in seinem Zyklus Beethoven-Trios. Welchen Stellenwert, fragt Claus-Christian Schuster am Beispiel Beethovens, nimmt eigentlich das Klaviertrio gegenüber dem Streichquartett ein? Zwei Königsdisziplinen im Vergleich.
Wenn alles nach Plan läuft, wird den Musikfreunden in Wien an drei Abenden im Jänner (am 11., 12. und 26.) wieder einmal Gelegenheit geboten werden, alle acht von Beethoven selbst für die Veröffentlichung bestimmten Originalwerke für die „klassische“ Triobesetzung live zu hören; und, wer weiß, vielleicht haben die Künstler ja sogar geplant, als Zugabe auch eines der posthum herausgegebenen Werke, einen Satz aus dem zu Recht so beliebten „Gassenhauer-Trio“ oder etwa eine der vom Komponisten selbst herrührenden Bearbeitungen für Klaviertrio zum Besten zu geben. Jedenfalls besteht die Chance, einen synoptischen Eindruck von Beethovens Beschäftigung mit diesem Genre zu gewinnen, das seit mehr als zweieinhalb Jahrhunderten beanspruchen darf, nach dem Streichquartett – und in gehörigem Respektabstand zu diesem – die zweite Königsdisziplin der Kammermusik zu sein.