Sie ist ein Weltstar – und sehr heimatverbunden. Sie ist eine der besten Geigerinnen der Welt – und eine leidenschaftliche Lehrerin. Julia Fischer vereint einiges in sich. Am 17. November ist sie mit einem Rezital im Großen Musikvereinssaal zu hören.
Julia Fischer lebt voll und ganz im Hier und Jetzt. Nicht nur als Künstlerin und zweifache Mutter, sondern auch, was ihren Umgang mit den neuen Medien betrifft. Vor einiger Zeit hat die 36-Jährige ihre eigene Onlineplattform gegründet, www.jfclub.de, auf der sie kleine Texte, Audiodateien und Videoclips postet. Fünf Euro im Monat – oder fünfzig Euro im Jahr – kostet der Zugang zu ihr. Dafür bekommt man eine Menge Informationen. Und Nähe. „Ich wollte die Barrieren abbauen zwischen dem Publikum und mir“, erklärt sie ihre Idee. Das abendliche Konzert sei ja nur das Ergebnis der Arbeit, nicht die Arbeit selbst. In die möchte sie nämlich ebenfalls Einblicke gewähren. Und zwar nicht nur bei Mozart oder Beethoven, sondern erst recht – und vor allem – bei Werken von Karol Szymanowski oder César Franck. „Wenn die Menschen ins Konzert gehen – gerade wenn es um moderne Werke geht, zeitgenössische oder auch unbekannte –, sind der Wille und die Neugierde größer, daran auch über das Konzert hinaus teilzuhaben.“