Sie sind in Israel geboren und aufgewachsen – und Ihre Eltern leben nach wie vor dort.
Ja, meine Eltern, meine Geschwister, meine ganze Familie. Nur mein Mann und meine Kinder leben mit mir in Europa. Begonnen haben Sie Ihre Laufbahn an der Berliner Staatsoper. Ja, in einem Förderprogramm für junge Künst- ler. Von Berlin aus habe ich viele freie Engage- ments gehabt – doch am Ende bin ich kaum noch in Berlin aufgetreten, fast nur mehr in Österreich. Ich mochte Berlin, aber es ist gut, dort zu leben, wo man hauptsächlich singt.
Wann war Ihr erster Auftritt an der Wiener Staatsoper?
Das war 2011. Einige Jahre bin ich zwischen Berlin und Wien gependelt. Doch als mein zweites Kind zur Welt kam, vor zwei Jahren, habe ich mir mehr Stabilität in meinem Leben und für meine Familie gewünscht. Da habe ich mich um einen fixen Vertrag im Ensemble der Wiener Staatsoper bemüht – und ihn auch bekommen. Seither leben wir in Wien.
Wie alt sind Ihre Kinder jetzt?
Meine Tochter ist acht, und mein Sohn ist zwei. Meine Tochter geht in eine nichtkonfessionelle jüdische Schule. Sie hat den ganz normalen österreichischen Lehrplan und lernt zusätzlich Hebräisch, das ist uns sehr wichtig – innerhalb der Familie sprechen wir nur Hebräisch. Sie kann mittlerweile beide Sprachen auf sehr hohem Niveau lesen und schreiben, das ist super. Mein Sohn ist in einem ganz normalen Kindergarten– so wie meine Tochter, als sie klein war. Zunächst scheint es mir wichtig, dass meine Kinder verschiedenste Kulturen und Nationen kennenlernen. Erst ab der Volksschule finde ich es gut, dass sie mit der jüdischen Kultur in Kontakt kommen und Hebräisch lernen. Erst dann kommt das Thema: Woher komme ich, wo sind meine Wurzeln, meine Kultur.