Die „Young.Musicians“-Serie des Musikvereins und die internationale Reihe „Rising Stars“ waren wichtige Karrierestufen für eine junge Künstlerin, die nicht auf Karriere setzt. Harriet Krijgh macht Musik. Schlicht und einfach, faszinierend und berührend. Die Gesellschaft der Musikfreunde hat der Cellistin in dieser Saison einen eigenen Zyklus anvertraut.
Ich will Musik machen und das ganz im Reinen. Und wenn nicht, dann nicht.“ Die junge niederländische Cellistin Harriet Krijgh weiß sehr gut, wovon sie spricht. Ihre feine, durchlässig elegante Erscheinung kommuniziert spontan mit allem, was sie berührt. Das vielzitiert „Natürliche“ erhält bei ihr eine nachhaltige Note. Das spürt, wer mit ihr spricht, mit ihr musiziert oder im Stillen über etwas nachdenkt.
Olympische Wegmarke
Harriet Krijgh ist nach Jahren der scheinbar unbeschwert-familiären Eroberung ihres Instruments und den intensiven Jahren in Wien bei „Lebenscoach“ Lilia Schulz-Bayrova und an der deutschen Kronberg Academy im internationalen Konzertleben angekommen. Zuerst als Rising Star, nun mit einem eigenen Zyklus im Wiener Musikverein. Dieser trägt ihren Namen und ihre Handschrift. Ein Zug, der im schnellen Auf und Ab von „Talentmarken“ rar geworden ist. Krijgh baut auf eine absolut „gute Planung mit den eigenen Ressourcen“. Sie hat gelernt, mit „engen Situationen“ umzugehen, und ist bereit für das Viele, das jetzt kommt. Wenn sie ihr drittes Konzert im Zyklus Ende April bestreitet, wird auch die Uraufführung des neuen Tripelkonzertes von Sofia Gubaidulina mit der lettischen Geigerin Baiba Skride, der Schweizerin Elsbeth Moser mit ihrem Bajan sowie dem Boston Symphony Orchestra unter Andrís Nelsons in der Boston Symphony Hall bereits absolviert sein. Eine olympische Wegmarke, denkt man an prominente Gubaidulina-Interpretierende wie Anne-Sophie Mutter, Gidon Kremer und Valery Gergiev. Es klopft eine neue Generation an die Tür.