Musiker aus innerer Notwendigkeit
Emmanuel Tjeknavorian
Im Musikverein geben sich seit jeher die herausragenden Künstler die Klinke in die Hand. Dies gilt auch für die ganz jungen, aufstrebenden, die die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien von früh an begleitet und fördert. Emmanuel Tjeknavorian ist einer von ihnen. In der internationalen Konzertserie „Rising Stars“ gibt der 22-jährige Österreicher nun einen Soloabend im Brahms-Saal.
Das Spiel schwerelos und doch geerdet, brillant selbst in den halsbrecherischsten Passagen, höchst sensibel die Klanggebung – und Flageoletts wie von einem anderen Stern. So, wie Emmanuel Tjeknavorian das Sibelius-Violinkonzert spielt und bis in die letzte Faser seines Körpers durchlebt, war es selten zu hören. Allein die letzten fünf Minuten des Youtube-Videos lassen erahnen, welch ein besonderer Musiker hier am Werk ist. Als dann im Finale des renommierten Sibelius-Wettbewerbs Helsinki 2015 der Schlussapplaus aufbraust, braucht der junge Geiger einige Zeit, bis er in die Realität des Konzertsaals zurückgefunden hat.
Die Jury würdigte diese außergewöhnliche Leistung mit dem Preis für die beste Interpretation des Sibelius-Konzerts und entließ den damals Zwanzigjährigen auf dem Zweiten Platz der Gesamtwertung in seine vielversprechende Zukunft.
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