Drehleier
Caron, Versailles, zwischen 1770 und 1779
Ludwig van Beethoven:
Ecossaise G-Dur, WoO 23, Gespielt auf der Drehleier
Walisisches Volkslied:
„Farewell thou noisy town“,
Gespielt auf der Drehleier
Schottisches Volkslied:
„Bonny Laddie, highland laddie“,
Gespielt auf der Drehleier
„O how can I be blithe and glad“, Gespielt auf der Drehleier
Matthias Loibner, Drehleier
Musikverein, Brahms-Saal, Konzert im Zyklus „Nun klingen sie wieder“, 18. Jänner 2020
Eine Aufnahme von radio klassik Stephansdom
Bei der Drehleier werden Saiten von einem laufend gedrehten Holzrad gestrichen und von Holz-Stempeln, die der Spieler betätigt, „gegriffen“, also auf die notwendige Länge und somit Tonhöhe gebracht. Was bei anderen Streichinstrumenten der Bogen ist, ist hier das Holzrad, was die Finger des Spielers sind, sind hier Holz-Stempel.
Unsere Drehleier ist von dem Hoflautenmacher der Königin Marie-Antoinette, Caron, zweimal signiert, einmal innen im Corpus mit einem Signaturzettel und einmal außen mit einem Brandstempel: „CARON A / VERSAILLES“. Caron war so bekannt und berühmt, daß von ihm gar kein Vorname überliefert ist: Man sprach offensichtlich nur von Meister Caron.
Das Instrument besitzt zwei Spielsaiten, vier Bordunsaiten und sieben (ursprünglich neun?) Resonanzsaiten. Die Spiel- oder Melodiesaiten werden mit 23 Tasten bespielt. Den Wirbelkasten ziert ein Türkenkopf.
Wir haben diese Drehleier im Juni 2001 im Londoner Auktionshaus Phillips für unsere Sammlungen erworben.