Seit der Saison 2006/07 gestaltete Ernst Ottensamer mit den von ihm gegründeten Wiener Virtuosen einen eigenen Musikvereinszyklus. Besondere Akzente setzte er zuletzt auch im Ensemble mit seinen Söhnen Daniel (Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker) und Andreas (Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker). Dass Ottensamer seine Kunst auf denkbar höchstem Niveau an seine Kinder weitergeben konnte, war eine Freude, die Wiens Musikfreunde begeistert mit ihm teilten. 2016 brachte das Trio, The Clarinotts genannt, mit den Wiener Philharmonikern im Musikverein Iván Eröds Tripelkonzert zur Uraufführung: ein Werk, das auf seine Anregung hin entstand.
Ottensamers Künstlertum war mit immenser Entdeckerfreude und inspirierendem Unternehmergeist gepaart. Er war, wie er sich ausdrückte, ein „unermüdlicher Erfinder von Ensembles“. Stets ging es ihm darum, abseits der vielbegangenen Repertoirepfade Neues zu entdecken, die „Literatur rundum auszuschöpfen“ und „möglichst das ganze Spektrum“ zu erfüllen. Dazu gehörte auch – das Wortspiel musste er sich gefallen lassen –, dass der Ernst so viel Humor hatte. Die Faschingskonzerte, die er mit seinen Wiener Virtuosen kreierte, wurden Kult im musikalischen Wien.