Allegrettos Geheimnisse
Wisst ihr, wie das ward? Die Geschichte ist einfach zu schön, um nicht noch einmal erzählt zu werden. Ein junger Intendant (36), eine junge Mitarbeiterin des Musikvereins (35) und ein sehr junger Bühnenmensch (24) kamen da zusammen: Der Intendant, Dr. Thomas Angyan, hatte im Jahr zuvor, 1988, die Leitung des Musikvereins übernommen. Es müsse, fand er, in diesem Haus erstmals Programme für Kinder geben. Eine Mitarbeiterin, die gerade aus der Karenz zurückkehrte, sprach er darauf an. Ob sie sich nicht, als junge Mutter, speziell um dieses Thema kümmern wolle? Seine Wahl hätte glücklicher nicht ausfallen können. Und nun, da diese Dr. Désirée Hornek kurz vor der Pensionierung steht, soll es schon mit einem speziellen Tusch gesagt sein: Sie hat sich, in diesen dreißig Jahren, mit Enthusiasmus, Fantasie und Weitblick um diese Aufgabe gekümmert und diesen Allegretto fantastisch betreut. Richtig stark ist er geworden, ein kräftiger großer Bruder unter all den Geschwistern, die noch nachkommen sollten, Capriccio, KlingKlang und Agathe, Topolina und Alberto – doch gealtert ist er nicht, so wie auch Désirée, seine Betreuerin, eine zeitlos jugendliche Kollegin geblieben ist. Ja, „Allegretto“ hat eben seine eigenen Geheimnisse! Beim entscheidenden Gespräch damals, 1989, brachte der junge Intendant eine konkrete Anregung mit: „Mozart für Kinder“, auf Musikkassette produziert von einem gewissen Marko Simsa. Sie solle sich das einmal anhören, bat Dr. Angyan seine Mitarbeiterin, und möge beurteilen, ob sich damit etwas anfangen lasse ... Ja! Und so fing man an, so fing es an: mit Marko Simsa und einem Mozart-Programm beim ersten „Fest für Kinder“, dazumal noch im Kammersaal, dem späteren Gottfried-von-Einem-Saal. Der Andrang war gewaltig. Gleich beim ersten Mal musste eine zweite Vorstellung anberaumt werden, und so war der Weg nicht weit zu „Allegretto“, dem ersten Konzertzyklus für Kinder im Musikverein.