Kreislers Ende
Brahms’ Klaviertrios, gespielt von Emanuel Ax, Leonidas Kavakos und Yo-Yo Ma eröffnen den Zyklus „Große Solisten“ 2018/19. Luxusbesetzung für drei Werke, die viel von Brahms erzählen.
Warum tat er sich das an? Johannes Brahms war 56, als er sein erstes Klaviertrio Opus 8 nochmals herausholte, um wieder neu damit anzufangen: ein Werk, das er vor einem Menschenalter geschrieben hatte, 35 Jahre zuvor, im zarten Alter von 21. „Mit welcher Kinderei ich schöne Sommertage verbracht habe, rätst Du nicht?“, schrieb er damals an Clara Schumann. „Ich habe mein H-Dur-Trio noch einmal geschrieben und kann es Opus 108 statt Op. 8 nennen. So wüst wird es nicht mehr sein wie früher – ob aber besser?“ Warum machte er sich die Arbeit? Es war tatsächlich weit mehr als nur eine Revision – es war eine Neukomposition. Die Hauptthemen aller Sätze beließ er, die Anfänge wahrten den Zusammenhang mit dem Früheren, aber dann schritt er anders fort.
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