Rudolf Dittrich (1861-1919)
Zehn japanische Lieder, gesammelt und für das Klavier bearbeitet
1. Koi to yu tat o te
(Wenn du mich auch zu dir rufen würdest), Volkslied mit Shamisen-Begleitung
2. Dokkoisho
(Unübersetzbare heitere Interjektion,) Strophenlied für Solo und Chor, von Arbeitern, Studenten und Kriegern gesungen, eventuell mit Shamisen-Begleitung
3. Sessesse
(Unübersetzbare heitere Interjektion), Volkslied mit oder ohne Shamisen-Begleitung
4. Yama-Dera
(Die Berg-Kapelle), Volkslied mit Shamisen-Begleitung
5. Hime-Matsu
(Junge Föhre), Populäres Strophenlied mit Koto-Begleitung
6. Chacha-Ratsu-Bayashi
(Chacha-Ratsu: onomatopoetischer Ausdruck), Instrumentalstück für Flöte oder eventuell Shamisen und kleine Schlaginstrumente
7. Hana-Kurabe
(Blüten-Vereinigung), Lied mit Koto-Begleitung
8. Ha-Uta
(Album-Blatt), Lied mit Shamisen-Begleitung
9. Jizuki-Uta
(Erdarbeiter-Lied), ohne Begleitung
10. O Yedo Nihon-Bashi
(Die Nihon-Bashi-Brücke in Jedo, heute: Tokyo), Volkslied mit Shamisen-Begleitung
Fallende Pflaumenblüten. Japanisches Lied mit Koto für Klavier bearbeitet
Marsch aus durchwegs original japanischen, persönlich gesammelten Motiven und Liedern zusammengestellt
Zvi Meniker, Konzertflügel (Ludwig Bösendorfer, Wien 1874, aus den Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien)
Brahms-Saal des Musikvereinsgebäudes Wien, 24. April 2019.
Eine Aufnahme von radio klassik Stephansdom
Rudolf Dittrich studierte Am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, u.a. bei Anton Bruckner. 1888 nahm er eine Berufung als Artistischer Direktor an die Musikabteilung der 1887 gegründeten Kaiserliche Kunsthochschule „Tōkyō Geijutsu Daigaku“, kurz „Tokyo Geidai“, an. Er blieb dort bis 1894. Nach seiner Rückkehr publizierte er japanische Volkslieder bzw. volkstümliche Melodien in Klavierarrangements. In Wien war Dittrich, der es hier in seiner musikalischen Laufbahn bis zum k.k. Hoforganisten gebracht hat, ein steter Vermittler zwischen der europäischen und japanischen Musikszene. Für die mitgeschnittenen Aufführungen in diesem Konzert wurden die im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien überlieferte Erstdrucke von Dittrichs „Nippon Gakufu“, „Rakubai“ und „Yoi!“ verwendet.