Aus dem Archiv
Briefsammlung
Der Schwerpunkt liegt zweifellos auf dem deutschsprachigen Raum bzw. der Donaumonarchie ab dem späten 18. Jahrhundert. Die meisten „großen“ Komponist:innen und Künstler:innen sind vertreten, von A (wie Abbado) bis Z (wie Zemlinsky), aber es gibt auch Briefe von Puccini, Rossini, Verdi …
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Korrespondenz von Johannes Brahms. Über den Nachlass gelangten die an ihn geschriebenen Briefe an die Gesellschaft. Schenkungen und Ankäufe haben die Sammlung durch mehrere hundert von Brahms geschriebene Briefe erweitert. Eine weitere umfangreiche Sammlung ist die Korrespondenz des Klavierfabrikanten Ludwig Bösendorfer (1835–1919). In den aus seinem Besitz erhaltenen Briefen zeigt sich eine ausgezeichnete Vernetzung, alle Pianisten, die Rang und Namen haben, sind darin vertreten, etwa Franz Liszt, Eugen d’Albert oder Alfred Grünfeld. Unter den neueren Beständen befinden sich nahezu 1.000 Briefe von Gottfried von Einem.
Natürlich sind nicht nur große Künstler:innen vertreten. Es gibt auch Korrespondenz von Musikforscher:innen, Opernmanager:innen, Konzertagenten, Verlegern und anderen.
Nicht alle Schriftstücke sind inhaltsreiche Briefe. Es gibt auch Ansichtskarten, Telegramme, mitunter auch persönliche Dokumente, Verträge, Quittungen. Manchmal geben die Texte Aufschluss über Kompositionsprozesse, es gibt Befürwortungsschreiben, Bewerbungsschreiben, zur Aufführung angebotene Werke, Gelehrtenbriefe. Manche Texte geben einen sehr persönlichen Einblick in das Privatleben großer Künstler:innen. Etwa lädt Johann Strauss (Sohn) den Klavierfabrikanten Ludwig Bösendorfer vor dem Kartenspiel, der Tarockpartie, noch zu einem „Gulyás“ ein. Ernst Krenek erinnert sich in einer Postkarte an einen herrlichen in Wien gegessenen Schweinsbraten und beklagt, er kriege in den USA keinen vergleichbaren. Und Arnold Schönberg konstatiert in Vertragsverhandlungen, er wolle nicht allzu viel arbeiten, aber doch einiges verdienen …
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